Startprobleme
Wissenswertes
Hilfe bei Startproblemen
Da der OE138 Motor von Triumph immer wieder Startprobleme hat, habe ich mir gedacht eine Seite zu diesem Problem zu erstellen und ein paar Tipps zu sammeln und hier zu veröffentlichen. Also, einfach ab und zu mal hier rein schauen!
1. Stärkere Batterie -> min. 680 Ampere, nicht auf die Ah (Amperestunden) achten. Amperestunden geben nur die Abgabe von Strom über Zeit an. Zum Starten braucht der Anlasser kurzfristig viel Strom! Also auf die A (Ampere) achten. Hat die Batterie genug "Saft", kann der Anlasser genügend Drehzahl aufbauen und springt dadurch natürlich auch besser an.
2. Den Regler der Lichtmaschine überprüfen. Sollte dieser defekt sein, kann die Batterie nie richtig aufgeladen werden. Das bedeutet, das der Anlasser nicht genügend Drehzahl aufbauen kann. Der Regler soll im Ladezyklus der Batterie eine Ladespannung von mind. 14 V durchlassen. Ist der Regler defekt, kannst Du Dir einen neuen bei jedem BOSCH-Dienst besorgen.
(Bosch Regler -> Alte Teilenummer: 0190 215 015 Neue Teilenummer: 0190 215 028)3. Ein 10mm² Kabel von der Stromquelle (Batterie) über das Zündschloss, Zug- Glühstarter bis zur ersten Glühkerze (4. Zylinder) verlegen. Damit viel Strom fließen kann. Dünnes Kabel bietet einen zu großen Widerstand und wird nur warm. Danach mit einem 4mm² Kabel immer von der Glühkerze des 4. Zylinders zur Kerze des 3. Zylinders, 2. Zylinders und 1. Zylinders verlegen.
4. Mann kann die Glühkerzen gegen eine Beru GV175 ersetzen. Diese hat einen etwas längeren Glühstift. Somit ist die Fläche, die erhitzt wird größer und das Kaltstartverhalten verbessert sich dadurch.
5. Wenn der Motor längere Zeit nicht gelaufen ist, hilft auch ein paar mal an der Kraftstoffförderpumpe pumpen. Wenn genug Druck auf der Einspritzpumpe ist, kann der Motor besser anspringen.
6. Die Einspritzdüsen sollten nach einiger Zeit überholt oder ausgetauscht werden. Die Düsen verschleißen mit der Zeit und spritzen nicht mehr richtig in die Vorkammer, bzw. auf die Glühkerze. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Zweistrahldüse. D.h., dass ein kleinerer Strahl gerade auf die Glühkerze spritzt und der zweite größere Strahl in die Vorkammer, wo die eigentliche Verbrennung stattfindet.
7. Nach einiger Laufzeit des Motors längt sich die Steuerkette etwas. Dies hat zur Folge, dass der
Einspritzzeitpunkt ESP-Markierung sich nach hinten verschiebt. D.h., dass der Kraftstoff zu spät eingespritzt wird. Bis es dann zur Verbrennung kommen kann, ist der Kolben eigentlich wieder auf dem Weg nach unten. Dies macht sich mit Rauchentwicklung bemerkbar. Um dies wieder zu korrigieren, muss der Einspritzzeitpunkt etwas vor gestellt werden. Dies wird durch lösen der drei Flanschschrauben der ESP gemacht. Nach dem lösen die Pumpe ca. 1mm - 2mm gegen den Motorblock drehen. Der zweite positive Nebeneffekt ist, dass der Motor weniger qualmt. Beim Kaltstart darf er das noch, aber nach kurzer Zeit ist der Qualm vollständig verschwunden.
Vorsicht: Wird die Pumpe zu weit verdreht, kann das zu einem Motorschaden führen, da der Einspritzzeitpunkt zu früh sein kann und der Kolben bei jeder Verbrennung eins auf die Mütze kriegt!
8. Am Zugglühstarter muss die Klemme 17 mit der Klemme 19 gebrückt sein, damit während des Startvorgangs die Glühkerzen weiter mit Strom versorgt und der Glühvorgang fortgesetzt wird. Somit kühlt der Glühstift nicht beim Starten aus und der Kraftstoffstrahl trifft auf den glühenden Glühstift.
9. Oxidierten Polklemmen haben den Stromfluss erheblich gemindert. Dies hatte zur Folge, das beim Startvorgang die Starterdrehzahl nicht sehr hoch war. Nach dem Austausch hat sich die Vorglühzeit um ca. 5 bis 10 Sek. reduziert und durch das schnellere drehen des Analssers ist ein deutlich besseres Startverhalten zu erkennen. Näheres dazu ist in meinem Blog beschrieben.
Tipp von einem Besucher meiner Internetseite:
Danke für Deinen Tipp, Udo!
Bei meinem 350 Export Bj. '65 war's bis zu 2 (!) Minuten Vorglühzeit ..... Ich habe dann die Stabglühkerzen(12V) gegen gewendelte 1,7 Volt Kerzen ausgetauscht. Diese in Reihe geschaltet und natürlich musste ein Vorwiderstand (angepasst auf einen Strom von ca. 38A) zusätzlich eingebaut werden. Seither ist's eine Frage von 10-20 Sekunden (je nach Temperatur)....! Im Jahr darauf gab der Anlasser Anlass zur Sorge, beide Lager defekt und eine Halterung der Kohlen abgerissen. Ein neuer Anlasser mit etwas mehr Leistung hat Wunder gewirkt. Jetzt "orgelt" er wie ein Junger und kommt richtig auf Drehzahl. Dies hilft beim Starten ebenfalls.
Danke für Deinen Tipp, Udo!
Noch ein Tipp von einem Besucher!
Bei seinem Export hatte er Probleme mit der Spritversorgung. Was sich hauptsächlich auf das Starten des Motors auswirkte. Hier war das Sieb der Zulaufleitung verstopft. Nach dem Reinigen hat sich das Startverhalten erheblich verbessert.
Danke Rainer Hardt!